Bregenz - Das “Frühjahrskonzert” 2009 der traditionsreichen Gesellschaft der Musikfreunde Bregenz am Samstagabend im Kornmarkttheater war ein erneuter Beweis für die erstaunliche Leistungskraft dieses Orchesters mit Amateurstatus im besten Sinn.
Mit Werken von Lortzing, Weber und Dvorak gaben die Musikfreunde eine makellose österliche Visitenkarte ab.
Hansjörg Gruber ist seit 2002 Dirigent der Musikfreunde und führt den Klangkörper dank intensiver Probenarbeit zu erstaunlichen Leistungen. Die Besetzung von der Enkel- bis zur Großvätergeneration gibt Nachwuchsmusikern Gelegenheit zum Orchesterspiel, zudem erhält jeweils ein junger Instrumentalsolist einen Soloauftritt vor Publikum.
Diesmal war es der aus Bludenz stammende Fagottist Matthew Gregory Smith (23), der im Konzert für Fagott und Orchester op. 75 von Carl Maria von Weber seine stupende Spieltechnik mit einfühlsamer Phrasierung und grandiosen Läufen von klarer Höhe bis in sonore Tiefe des großformatigen Holzblasinstrumentes demonstrierte. Mit einer hintergründig-humorvollen Zugabe von Werner Pirchner verabschiedete sich der Solist beim begeisterten Auditorium. Smith hat in Feldkirch und Wien (bei Richard Galler) studiert, war sieben Mal erster Preisträger beim Bundesbewerb “Prima la Musica” und gewann mit dem Fagott-Trio “Tri-omph” den ersten sowie den Hauptpreis des Wettbewerbs “Gradus ad Pannassum”. Der Fagottist ist in diversen Ensembles tätig und u.a. Mitglied des Symphonieorchesters Vorarlberg.
Das Orchester der Musikfreunde spielte sich zu Beginn des Abends mit der effektvollen Ouvertüre zum unbekannten Singspiel “Hans Sachs” ein. Nach der Pause forderte Dirigent Gruber das Ensemble mit der spröden und spieltechnisch sehr diffizilen Symphonie Nr. 7 d-moll op 70 von Antonin Dvorak bis zum Äußersten. Das Ergebnis war mehr als respektabel, neben den Streichern konnten sich vor allem auch die Blech- und Holzbläser gut in Szene setzen. Der Schlussbeifall galt allen Mitwirkenden, die am 5. Dezember beim “Herbstkonzert” wieder im Kornmarkttheater auftreten werden.